Schneidersitz am Arbeitsplatz? Kleiner Exkurs zur alternativen Sitzhaltung

Schneidersitz am Arbeitsplatz? Kleiner Exkurs zur alternativen Sitzhaltung

Der Schneidersitz: Gesunde Sitzhaltung für den Oberkörper aus Tradition

Die Bezeichnung dieser Sitzhaltung entstammt dem traditionellen Handwerk. Schon in der Antike saßen Schneider mit überkreuzten Beinen auf ihren Arbeitstischen, damit die teuren Stoffe nicht in Berührung mit dem Unrat der damaligen Böden gerieten. Zugleich gehört die Sitzposition im Schneidersitz in vielen Kulturen zur Meditationspraxis. Insbesondere beim Yoga ist der Schneidersitz (oder „Lotussitz“) eine Grundposition und kann richtig ausgeführt die Gesundheit fördern – bzw. die Körperhaltung verbessern.

Insgesamt zählt der Schneidersitz also zur gesunden Haltung, doch kann ein zu langes Sitzen in dieser Position auch die Durchblutung stören und zu Knieproblemen führen. Das aufrechte Sitzen fördert hingegen die Atmung und verschafft der Lunge mehr Volumen. Dadurch werden die Rücken- und Bauchmuskulatur gestärkt, die Hüfte stabilisiert. Dabei ist eine aufrechte Haltung mit geradem Rücken erforderlich, um ausgehend von der Körpermitte in die ein oder andere Atem- bzw. Yogaübung zu gehen – Entspannung inklusive. Im Folgenden ein paar Fakten zum Sitzen im Schneidersitz.

Dehnung beachten, Haltung bewahren! Kurz Anleitung zum richtigen Schneidersitz

  1. Nehmen Sie auf den Boden eine Sitzposition mit geradem Rücken. Ein Kissen unter dem Po erhöht den Komfort.
  2. Nun führen Sie die Fersen an Ihre Oberschenkel und nehmen den klassischen Schneidersitz ein.
  3. Ab hier beginnt das Dehnprogramm: Der untere Rücken wird nach vorne gedrückt – der Bachnabel zugleich eingezogen.
  4. In dieser Position kommt die Atmung ins Spiel – tief ein und aus. Der Puls sinkt, Ihr Körper entspannt.
  5. Insofern die Oberschenkelmuskeln streiken und Sie die Beine nicht ganz anwinkeln können, keine Sorge: Durch die regelmäßige Wiederholung des Dehnprogramms werden Oberkörper und Hüftbereich mit der Zeit flexibler.
  6. Keine falsche Scheu vor Unterstützung: Viele Menschen empfinden die Sitzposition im Schneidersitz zu Beginn als unangenehm. So empfiehl es sich ein Sitzkissen für den „sanften Start“ zu verwenden. Gerade bei der Meditation möchte niemand einen Krampf riskieren. Daher sollten Sie so auf den Sitzkissen Platz nehmen, dass Ihr Becken leicht nach vorne kippt und der Rücken dabei aufrecht bleibt. Hinweis: Auch eine Wand zum Anlehnen ist erlaubt – aber nur unterstützend.

Konzentration auf die Körpermitte – vom Oberkörper bis in den Oberschenkelmuskel

Bauch, Brust, Rücken, Hüfte – der richtig ausgeführte Schneidersitz stärkt die Muskulatur ganzheitlich und bringt Harmonie in die Körperhaltung. Insbesondere das Becken und die Oberschenkel erhalten eine ausgiebige Dehnung und bessere Durchblutung. Zugleich wird der gesamte Hüftbereich gelockert. Zur Selbstkontrolle: In der richtigen Ausführung wird die Dehnung an der Innenseite der Oberschenkelmuskel sowie in der Leistengegend und an den Hüftgelenken spürbar.

„Warum kann ich nicht im Schneidersitz sitzen?"

Diese Frage stellt sich heutzutage häufig und tatsächlich kann ein falsch ausgeführter Schneidersitz den Meniskus reizen und zu Knieproblemen führen. Zugleich stört das längere Sitzen mit überkreuzten Beinen mitunter die Durchblutung, was sie kurzfristig „einschlafen“ lässt, längerfristig aber auch einen Krampf hervorrufen kann. In diesem Szenario können auch Knöchelschwellungen vorkommen. Generell gilt: Bei bekannten Gelenkproblemen, Ärger mit dem Knie oder Arthrose ist der Schneidersitz eher abträglich für Gesundheit, wenn er überhaupt eingenommen werden kann.

Schneidersitz vs. Lotussitz: Klassische Sitzhaltung im Vergleich zur Yogaübung

Der uns bekannte Schneidersitz ist in vielen Kulturen verbreitet. In der fernöstlichen Meditationspraxis oder bei Yogaübungen kommt er aber in einer etwas anderen Ausführung vor. Im sogenannten Lotussitz befinden sich die Füße oberhalb der Oberschenkel – beim Schneidersitz unterhalb. Beide Varianten haben ihre gesundheitlichen Vor- und Nachteile. Der Lotussitz führt zu einer Kippung des Beckens, was gleichsam den Rücken aufrichtet, aber auch die Kniegelenke strapaziert. Der Schneidersitz belastet den Hüftbereich oder die Muskulatur im Oberkörper kaum, doch ein Rundrücken ist schlecht für die Wirbelsäule.

Sedus baut Büromöbel mit Bewusstsein für die Körpermitte

Jeder Mitarbeiter im Büro weiß es selbst am besten: Die Arbeit am Bildschirmarbeitsplatz geht mit einer Körperposition einher, die wenig zur Bewegung verleitet. Zugleich möchte Sedus als vorbildlicher Bürostuhl-Hersteller stets im Zeichen der Ergonomie handeln. So sprechen wir auch gerne mal eine Empfehlung aus – für die bequeme Position im Bürostuhl. Die 10 besten Übungen beim sogenannten Büroyoga helfen Ihnen bei der zwischenzeitlichen Entlastung des Rückens und mehr Entspannung am Arbeitsplatz.

 

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