Auf rund 60 Quadratmetern hat Friseurmeister Stephan Klaus Dietzsch eine Oase der Ruhe, der Entspannung und des Genießens geschaffen. In seinem ganz persönlichen Salon „klaus haare“ hebt er „Waschen, Schneiden, Föhnen“ jeden Tag für seine Kund:Innen auf ein neues Level. Worauf Stephan in seinem Salon besonders Wert legt, erklärt er im Interview.
Gib uns einen ersten Eindruck: Mit welchen drei Worten würdest du deinen Salon beschreiben?
Persönlich, individuell und aufs Wesentliche reduziert. Mein Salon soll für meine Kund:Innen eine Art Rückzugsort inmitten des Großstadtdschungels sein. Ich habe bei der Gestaltung darauf geachtet, dass ich mit einer harmonischen Farbgebung eine stimmungsvolle Basis schaffe, die Räumlichkeiten nicht durch Möbel und Dekoelemente überfrachte und so das Auge insgesamt nicht überfordere. Draußen, vor der Tür, herrscht Trubel und Überfluss. In meinem Laden sollen meine Gäste ankommen, entspannen und sich einfach nur verwöhnen lassen.
Was machst du anders als ein klassischer Friseursalon?
Ich habe das Konzept von „Waschen, Schneiden, Föhnen“ überdacht. Bei mir gibt es keine Fließbandabfertigung. Kund:Innen bekommen meine volle Aufmerksamkeit. Die Wünsche und Bedürfnisse stehen bei mir immer im Mittelpunkt. Deshalb lege ich meine Termine auch so, dass ich nicht zwei Kund:Innen parallel betreue, obwohl das möglich und sicherlich auch am effizientesten oder wirtschaftlichsten wäre. Rund um den Rathenauplatz, an dem mein Salon liegt, herrscht viel Verkehr. Der Lärm von Geschäften, Restaurants und Cafés ist überall zu hören und ich habe versucht, für meine Kund:Innen einen Gegenpol zu schaffen. Ich möchte sie durch die klare, reduzierte, aufgeräumte Gestaltung meines Salons dazu einladen, sich direkt beim Betreten des Geschäfts zu entspannen und runterzukommen. Mein Wunsch ist, dass sie nach ihrem Besuch nicht nur mit einer neuen Frisur glücklich den Laden verlassen, sondern sich die Zeit auch dafür nehmen, sich vom Alltagsstress kurz zu erholen.
Was war bei der Auswahl der Einrichtung wichtig, damit sie zu deinem Konzept passt?
Der Salon befindet sich in einem Kölner Altbau – davon gibt es leider nicht mehr allzu viele. Die Architektur mit den hohen Decken, den freigelegten Querbalken und die großen Fensterfronten haben schon eine bestimmte Atmosphäre vorgegeben, die ich für die Vision meines Salons nutzen konnte. Bei der Wahl der Möbel habe ich auf einen Mix aus Vintage und neu Wert gelegt. Mein Friseurstuhl ist beispielsweise ein alter Barber Chair, der nicht nur sehr bequem ist, sondern dem Salon in Kombination mit den Vintage-Stücken ein tolles Flair verleiht. Dazu habe ich gezielt nach Möbelstücken gesucht, die praktisch und funktional sind, aber vom Look und Feel die Klassiker komplettieren und mit ihnen ein harmonisches Ganzes bilden. Der Salon soll Ruhe ausstrahlen, aber auch anregend wirken. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.
Du hast uns gerade erzählt, dass das Sofa neu ist. Was stand vorher an der Stelle?
Das stimmt. Das se:lab sofa ist neu. Vor dem Sofa stand hier eine Vintage-Bank mit geflochtener Sitzfläche. Sie war wunderschön, aber nicht sehr bequem. Ich habe mir immer ein Sofa gewünscht, das stilvoll, flexibel und komfortabel ist. Und das habe ich vor kurzem endlich gefunden.
Was sagen deine Kund:Innen dazu?
Es war klar, dass das Sofa einen positiven Eindruck hinterlässt. Sie lieben es und freuen sich jetzt sogar auf mögliche Wartezeiten (Stephan lacht).
Während deine Kund:Innen bei dir gemütlich sitzen, arbeitest du viel im Stehen. Wie wirkt sich das auf dich aus?
Ich arbeite ca. 50 % im Stehen und 50 % im Sitzen. Ich habe einen höhenverstellbaren Hocker, der mich bei meiner Arbeit unterstützt. An langen Tagen mit bis zu acht Kund:Innen ist der Job aber körperlich schon ziemlich anstrengend. Deshalb ist es mir unheimlich wichtig, privat durch Joggen und Zeit an der frischen Luft einen Ausgleich zu schaffen.
Eine letzte Frage zum Schluss: Wärst du nicht Friseur geworden, was hättest du dann gemacht?
Für mich gab es eigentlich keine wirkliche Alternative. Ich liebe das Handwerk. Da ihr aber eine Antwort wollt, würde ich vermutlich Tischler sagen. In dem Beruf arbeitet man wie im Friseurhandwerk mit seinem Kopf, seinem Herz und seinen Händen.
Wer arbeitet hier?
Stephan Klaus Dietzsch arbeitet seit über 23 Jahren als Friseur. Seinen eigenen Salon in der Beethovenstraße 14 im Kölner Szeneviertel Rathenauplatz eröffnete er vor rund 14 Jahren.