Page 15 - Hacktivism
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Üblicherweise werden Effizienz und Flexibilität als zwei konkurrie- rende Faktoren im Personalmanagement gesehen, weil das eine das andere wechselseitig negativ beeinflusst. Das hört sich nicht nach einem Unternehmen an, das sich um das Wohlergehen der Mitarbeiter kümmert. Was ist Ihre Meinung dazu?
G.C. _ Eine offene Organisation nimmt das Wohlbefinden aller Mit- arbeiter ernst, indem es jedem Einzelnen den Freiraum für bessere Arbeitsweisen gibt. Das führt unerwartet oft zu größerer Einsatzbe- reitschaft und besseren Ergebnissen. Wenn ein Unternehmen mit den Mitarbeitern offen und transparent Informationen und Ziele teilt, kennen sie die Arbeitsabläufe, erkennen sie ihre Verantwortung und können im Bedarfsfall anderen Kollegen helfen, mit der Gewissheit, bei eigenen Problemen selbst Hilfe zu bekommen. Deshalb haben wir die Erfahrung gemacht, dass Effizienz und Flexibilität keine Ge- gensätze sind. Aktive Unterstützung und interaktive Förderung führen zur Optimierung von Arbeitsprozessen. Das Geheimnis liegt darin, die Unternehmensphilosophie zu teilen und als gemeinsames Gut zu re- spektieren. Unser Mantra ist, Ziele zu erreichen, die zur Zufriedenheit und Identifikation aller Projektbeteiligten beiträgt.
Gegenwärtig werden Arbeitsmodelle, die individuelle Anpassun- gen des Arbeitsplatzes verfolgen, abgelöst von Modellen, die frei
wählbare Arbeitszeiten und -plätze favorisieren. Wie ist das bei Tetra Pak? Inwieweit beeinflussen solche Überlegungen das Ma- nagement?
G.C. _ Tetra Pak ist ein Familienunternehmen, das in Schweden ge- gründet wurde, einem Land, in dem eine andere Arbeitskultur ge- pflegt wird als in mediterranen Regionen. In unseren Büros war Fle- xibilität immer schon das Herzstück in der Beziehung zwischen den Arbeitnehmern und dem Unternehmen, und zwar auf allen Ebenen.
DIE VERANTWORTUNG FÜR SEINE EIGENE ARBEITSZEIT ZU ÜBERNEHMEN IST EINE FÄHIGKEIT, DIE MAN LERNEN MUSS.
Flexibilität zuzulassen bedarf individueller Erkenntnisse. Manch ei- ner arbeitet morgens am effizientesten, der andere wiederum in den Nachmittagsstunden. Dann gibt es Mitarbeiter, die mit Kunden in ver- schiedenen Zeitzonen zu tun haben und solche, denen die Work-Life- Balance besonders wichtig ist. Alles bedarf gewisser Managementfä- higkeiten, die man lernen muss. Diese Fähigkeiten vermitteln wir in Gesprächen, die eine besondere Denkweise fördern sollen. Wenn ein
DAS EXPERTENGESPRÄCH | 15
   


























































































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